Solingerin des Jahres 2017

Kerstin Haag

Für ihren jahrelangen ehrenamtlichen Einsatz für den Verein „Kindertagespflege Solingen“ zeichnete der Verein „Hexenkessel“ Kerstin Haag jetzt mit der silbernen Hexe aus. Von Sandra Grünwald
(Foto: Kemper)

Begonnen hat alles damit, dass Kerstin Haags Zwillinge in die Schule kamen und sie ein neues Betätigungsfeld suchte, in dem sie Beruf und Familie unter einen Hut bringen konnte. So entschloss sich die gelernte Werbekauffrau und Diplom Betriebswirtin dazu, eine Ausbildung zur Kindertagespflegerin zu machen.

Ein Beruf, in den sie mit großem Elan einsteigt – und sogleich feststellen muss, dass die Rahmenbedingungen für die Kinderbetreuung miserabel sind. Da Kerstin Haag Ungerechtigkeiten nur schwer ertragen kann, beschließt sie, tätig zu werden und für bessere Bedingungen zu kämpfen. So gründet sie zusammen mit ihrer Freundin Katja Röltgen im Jahr 2009 die „Interessengemeinschaft Tagesmütter Solingen“. Sie mischt sich ein, wird politisch tätig. „Wir haben eine kleine Welle angestoßen, die zu einem Tsunami geworden ist“, sagt sie rückblickend. „Durch die Arbeit, die ich ehrenamtlich gemacht habe, habe ich erfahren, wie viel man bewegen kann, wenn man den Mund aufmacht.“ Inzwischen ist aus der Interessengemeinschaft der Verein „Kindertagespflege Solingen e. V.“ mit 52 Mitgliedern geworden. Für ihren jahrelangen unbeirrten ehrenamtlichen Einsatz für diesen immer noch unterbezahlten Berufsstand wurde sie nun vom Verein „Hexenkessel“ als „Solingerin des Jahres“ mit der silbernen Hexe ausgezeichnet. In der Laudatio heißt es: „Ihr Engagement für die Kindertagespflege findet über Solingen und NRW hinaus mit der Folge Beachtung, dass 2014 die damalige Bundesfamilienministerin Kristina Schröder kommt und auf ihrem Sofa Platz nimmt.“

Aufmerksam wurde die „Vorstands-Hexe“ Dorothee Daun auf die engagierte Kindertagespflegerin während der Ehrungen von „Unternehmerinnen mit Profil“. „Kerstin Haag war nominiert“, sagt Daun. Kerstin Haag (53) ist die 21. „Solingerin des Jahres“ und glücklich über die Auszeichnung. „Ich fühle mich total geehrt und werde sie mit Stolz tragen.“

Mit ihrer traditionellen Walpurgisnachtfeier, die in diesem Jahr einen Tag früher stattfand, konnte der „Hexenkessel“ auch seinen 20. Geburtstag feiern. Hierzu hatte Konditor Konrad Daun eine extra große Jubiläumstorte spendiert. Auch das Programm des Abends gab jede Menge Anlass zu ausgelassener Freude. So lockte nicht nur ein von den „Hexen“ selbst zubereitetes Büffet, auch der Auftritt der bekannten Kabarettistin Lioba Albus, die als „Mia Mittelkötter“ häufig in den „Mitternachtsspitzen“ zu sehen ist, sorgte für Heiterkeit. Musik gab es an diesem Abend von dem einzigen Mann in der Runde – dem „Musikuss“ Bernd Möller, der für die erkrankte Sängerin Rebekka Berger eingesprungen ist.

Auch die traditionelle Tombola bot wieder außergewöhnliche Preise. „Wir haben Spenden von Sarah Wagenknecht, Margot Käsmann, Anja Reschke bekommen und Malu Dreyer hat ebenfalls eine Spende zugesagt“, freut sich Vorstands-Hexe Ulla Feldhaus. Mit dem Erlös kann der „Hexenkessel“ nun auch weiterhin Frauen im Aufbruch unterstützen.

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