Vera Günther
Bei der Walpurgisnacht des Vereins „Hexenkessel“ wurde die Inhaberin des Laurel&Hardy-Museums ausgezeichnet.
Von Jutta Schreiber-Lenz
Humor und Lachen sind für Vera Günther ganz wichtig. Die gebürtige Niederländerin, die vor 47 Jahren der Liebe wegen nach Solingen kam, sorgt akribisch dafür, dass ihre Gäste damit reichlich versorgt werden: Einmal im Monat öffnet sie im Walder Kotten dafür ihr Laurel&Hardy-Museum, das neben Filmen des Kult-Duos jede Menge Filmplakate, Bücher, Bilder, Fotos, Figuren, Handpuppen und vieles mehr zum Stöbern, Staunen und Schmunzeln bereit hält.
Fast immer an ihrer Seite ist ihr Mann Wolfgang. Und wenn noch zusätzlich Hände gebraucht werden, springt die erwachsene Tochter Danielle ein. Sie sei der stillere Teil des Museums-Direktoren-Paares, sagt die 74-Jährige lächelnd. Ihr Wirken findet meist im Hintergrund statt. So habe sie vor 15 Jahren bei der Sanierung der Räume alle Leitungen im Kotten verlegt, erzählt sie.
Sie empfängt Reisebus-Gruppen mit spontaner Herzlichkeit
Als das Museum noch ein Geheimtipp für Dick&Doof-Fans war und sich über das Arbeitszimmer ins Wohnzimmer und den Flur der Privatwohnung erstreckte, war sie es, die unangemeldete Reisebus-Gruppen herzlich empfing und sogar für 36 Touristen Kaffee kochte.
„Es wird Zeit, den weiblichen Teil des Dick&Doof-Museums in den Vordergrund zu rücken“, fanden die Hexen vom Verein „Hexenkessel“ – so bekam Vera Günther während der traditionellen Walpurgisnacht im Ratssaal des Kunstmuseums die „Silberne Hexe“ angesteckt. Der Verein zeichnet seit seiner Gründung 1996 jedes Jahr eine Solinger Frau für soziales Engagement aus.
Dass er mit Vera Günther genau richtig liegt, zeigt auch ihre jahrzehntelange Tätigkeit bei Amnesty International. „Das habe ich schon Ende der 60er Jahre in meiner Heimatstadt Amsterdam begonnen und mich längst der Solinger Gruppe angeschlossen“, erzählt die gelernte Tierpflegerin. Im Amsterdamer Zoo war sie für das Wohl von Krokodilen, Schildkröten und Vogelspinnen zuständig, hat aber, seit sie in Deutschland lebt, nicht mehr in diesem Beruf gearbeitet. Sie kümmerte sich hier um Tochter und Pflegekinder, und neben der Leidenschaft für Dick&Doof machte sie noch beim WWF mit. Für diese Stiftung verkaufte sie jahrelang Trödel auf dem Zöppkesmarkt.